Die Debatte kann in der UZ nicht geführt werden, das ist nicht ihre Aufgabe und schon vom zu druckenden Umfang her praktisch nicht machbar. Die Verbreitung via Internet ist sowieso viel umfassender, innerhalb und außerhalb der Partei. Für die wenigen z.B. in unserer Kreisorganisation, die keinen Zugang haben, haben wir einfach den (aktualisierten) Reader gedruckt und konnten so gut vorbereitet die Debatte auch auf unserer letzten Versammlung vorstellen und diskutieren.
Was das „Papier“ selber angeht, habe ich den Eindruck, es geht ihren Vertretern darum, ihm durch eine Veröffentlichung in der UZ möglichst viel Gewicht geben und eine herausgehobene Stellung verleihen zu wollen. Aber Gewicht gewinnt ein Positionspapier nicht dadurch, dass 84 Genoss/inn/en es unterschreiben, sondern durch seinen Inhalt, also die Realitätsnähe der Analyse, der Qualität der Argumente und ihrer Begründungen, und auch nicht durch eine Veröffentlichung in der UZ, wozu es wegen seiner Allgemeinplätzlichkeit, Dürftigkeit und Konfusion ebenso wenig taugt wie als Basis weiterer Diskussionen. So jedenfalls ein Fazit der ersten Runde der Debatte in unserer Kreisorganisation.
Meine dringende Bitte auch an die Verfasser und Protagonisten des „Papiers“: Hört auf, um das Papier zu kreisen, hakt es ab, es hat seinen Dienst getan; wie ihr selbst sagt, war es „eines der Hauptanliegen unseres Papiers, dass sich eine inhaltliche Debatte in unserer Partei entwickelt. [...] Wir haben von Anfang an gesagt, dass es uns um eine Debatte zur Klärung und Weiterentwicklung von Positionen geht ...“. Soweit o.k., aber diese Debatte kann dann nicht zum Ziel haben, die Weiterentwicklung des Positionspapiers einer Sondergruppe innerhalb der Partei zu befördern, sondern das Ziel ist die Klärung von Positionen und die Herstellung von Übereinstimmung innerhalb der gesamten Partei als Basis für das gemeinsame Handeln. Und wenn wir dabei Fortschritte machen und Ergebnisse erzielen, dann muss sich dies zu gegebener Zeit in offiziellen Erklärungen des Parteivorstandes als Orientierung für die gesamte Partei zeigen, irgendwelche Sonderstatements helfen da kein Stück weiter. Bringt also Eure theoretischen Positionen und Eure praktischen Erfahrungen konstruktiv, gut fundiert und nachvollziehbar begründet in die Parteidebatte ein, das ist der richtige und willkommene Weg, alles andere wäre ein Missbrauch der Debatte. Akzeptiert also bitte, dass es dabei nicht mehr um Euer Papier geht, sondern um unvergleichlich viel Wichtigeres, nämlich unsere Partei insgesamt voranzubringen.
weiter siehe Anhang