Die deutsche Arbeiterklasse wird im Kapitel 4 der Thesen weitgehend realistisch beschrieben - man findet viele treffende Einzelbeobachtungen - wenn auch in Sprache und Inhalt der bürgerlich-empirischen Soziologie und vor allem ohne marxistischen Analyse. Große Teile der Arbeiterklasse wie die Immigranten, die in der zentralen Fertigung der Großbetriebe eine bedeutende Rolle spielen, werden jedoch nicht einmal erwähnt. Rassismus ist kein Thema für die Thesen. Geschweige denn die ideologische Spaltung, die die Sozialdemokratie verschiedener Couleur zu verantworten hat. Schließlich fällt die eurozentristische Sicht auf.
In der Krise ist sie, die Arbeiterklasse, das ist richtig. Sie ist schwach wie nie zuvor, sie ist gespalten und „fragmentiert“, wie die Verfasser der Thesen es nennen. Aber die Ursachen und Folgen dieser Spaltung werden von ihnen nicht richtig benannt.
weiter siehe Anlage
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