Arbeitszeit

Abwehrkämpfe oder erste Reformansätze? - Die Arbeitszeitfrage in den aktuellen Tarifrunden

18.04.2018: Die Arbeitszeitverkürzung gehört wieder zu den Top-Themen gewerkschaftlicher Debatten. Auch in Tarifrunden steht sie wieder ganz oben auf der Forderungsliste. Die Wünsche der Beschäftigten allerdings treffen auf den erbitterten Widerstand der Unternehmerverbände, die ganz klar Arbeitszeiten flexibilisieren und verlängern wollen. Zur gerade beendeten Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie lässt sich auf den ersten Blick noch nicht einmal sagen, welche der beiden Parteien mehr für sich herausholen konnte bei diesem doch sehr ungleichen Kampf. Eine ausführlichere Einschätzung dieser Tarifrunde kann man in meinem Beitrag „IG Metall schafft Einstieg in die Arbeitszeitverkürzung“ auf der Internet-Seite des isw München nachlesen.

Ganz ohne Zweifel aber wird die Arbeitszeitverkürzung auch in den kommenden Jahren für die Gewerkschaften eines der wesentlichen Themen bleiben, weil sie immer noch das erprobte Mittel ist zur Umverteilung von Arbeit – und damit zur Bekämpfung von Massenarbeitslosigkeit und fortschreitender Prekarisierung. Noch viel grundsätzlicher konstatierte Karl Marx in einem Rohentwurf der Grundrisse: „Ökonomie der Zeit, darin löst sich schließlich alle Ökonomie auf“. Sehen wir uns also zunächst die derzeitigen ökonomischen und politischen Umstände etwas näher an, unter denen der Kampf um die Arbeitszeit stattfindet. Dazu kurz zwei Thesen, und im Anschluss daran einige Überlegungen für den weiteren Kampf um eine notwendige Veränderung des Kräfteverhältnisses.

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Eine für alle: Die 35-Stunden-Woche

29.11.2017: Die Arbeitszeitverkürzung gehört wieder zu den Top-Themen gewerkschaftlicher Debatten. Auch in Tarifrunden steht sie wieder ganz oben auf der Forderungsliste. In einigen Bereichen konnten sogar schon Erfolge erzielt werden, in anderen wird noch über passende Arbeitszeitmodelle diskutiert. Allerdings haben sich in den vergangenen Jahrzehnten so viele verschiedene Arbeitszeitmodelle etabliert, dass selbst in den Reihen der DGB-Gewerkschaften kaum noch ein Überblick möglich scheint. Angesichts dieser Vielfalt ist es notwendig, sich hin und wieder auch die Gemeinsamkeiten bewusst zu machen. Dann wird auch deutlich, dass Arbeitszeitverkürzung eine zutiefst gesellschaftliche Angelegenheit ist, die eine Politisierung herausfordert. Nicht zuletzt deshalb, weil sie ein erprobtes Mittel ist zur Umverteilung von Arbeit – und damit zur Bekämpfung von Massenarbeitslosigkeit und fortschreitender Prekarisierung.

Die Unternehmerverbände haben es da leichter. Für aus ihrer Sicht nicht mehr benötigte Menschen wird Arbeitszeit Nullstunden eingeführt, wie das die Siemens AG gerade mit Standortschließungen und Stellenabbau vorführen möchte, für den Rest der Beschäftigten soll die Arbeitszeit ausgedehnt und „flexibilisiert“ werden. Selbstbewusst stellt die Kapitalseite auch ihre entsprechenden politischen Forderungen auf.

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„Kein verkaufsoffener Sonntag ohne Sachgrund“

„Kein verkaufsoffener Sonntag ohne Sachgrund“

Bundesverwaltungsgericht stärkt Verteidiger des freien Sonntags     

13.06.2017: „Kein verkaufsoffener Sonntag ohne Sachgrund“, urteilte das Bundesverwaltungsgericht am 17. Mai und verwarf die Vorentscheidungen. Geklagt hatte ver.di Rheinland-Pfalz wegen einer Sonntagsöffnung am 29. Dezember 2013 in Worms.

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Sonntags shoppen? - Kommt nicht in die Tüte

Sonntags shoppen? - Kommt nicht in die Tüte

14.04.2016: Die Auseinandersetzungen um den freien Sonntags nehmen zu. Es formiert sich zunehmend Widerstand dagegen, den Sonntag in einen normalen Arbeitstag für fast alle umzuwandeln, wobei die obersten Gerichte hier positiv urteilen. Zugleich nehmen die Sonntagsöffnungen im Einzelhandel zu, wenn es lokal keinen Widerstand gibt. Die Rechtslage dürfte den Kommunen längst bekannt sein. Aber nach dem Motto: wo kein Kläger, da kein Richter, sind viele den Einzelhandelskonzernen zu Diensten auch in der Hoffnung, die eigenen Kassen etwas zu Lasten der Nachbarschaft füllen zu können.  Drei Beispiele vom 2. April zeigen Aktion, Erfolg, aber auch Missachtung von Gerichtsurteilen.

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Ohne sonntägliche Arbeitsruhe gibt’s nur noch Werktage

Ohne sonntägliche Arbeitsruhe gibt’s nur noch Werktage

09.12.2016: Der Kampf um den freien Sonntag spielt eine wichtige Rolle in der Arbeitszeitfrage. Im Gefolge der längeren Ladenöffnungszeiten wurden auch die Geschäfts- und Betriebszeiten anderer Branchen ausgedehnt. Ziel vieler Unternehmern und Politiker ist eine 7-mal-24- Stunden-Gesellschaft, in der einzig das Profitinteresse noch stimmt, wann gearbeitet wird. Dagegen regt sich zunehmend auch erfolgreicher Widerstand, zugleich aber gibt es die Versuche, den Sonntag endgültig zum Arbeitstag zu machen.

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